Es ist immer so eine Sache mit den Kunstwörtern. Sie sind individuell und klingen toll. Gleichzeitig sind sie schwer zu dekodieren und niemand versteht sie ohne den Kontext.
Unser ganz persönlicher Podcast über die neue Arbeitswelt heißt „Kopfbaukasten“. Das ist so ein Kunstwort und ich möchte hier kurz erklären, was das eigentlich genau sein soll. Im Podcast selbst verwenden wir das Wort immer wieder. Wir sprechen davon, dass wir bestimmte Erkenntnisse in unseren Kopfbaukasten aufgenommen haben oder wir fragen uns gegenseitig, was wir den nun unserem Kopfbaukasten hinzuzufügen haben. Was meinen wir damit?
Dieser Begriff ist ganz zufällig entstanden aber keinesfalls gleichgültig gewählt. Wir waren schon länger auf der Suche nach einer Klammer für das, was wir zur Arbeitswelt und deren Veränderungen zu sagen haben. Wir besuchten Meetups und führten Gespräche. Letztere waren besonders wertvoll, denn sie erweiterten unsere eigenen Gedanken zur „neuen Arbeitswelt“. Wir wollten diesen persönlichen Austausch gern ausweiten und waren auf der Suche nach dem richtigen Kanal und dem richtigen Format. Die Lösung brachte der Kopfbaukasten. Mir fiel dieser Begriff ganz spontan morgens in der Straßenbahn ein. In der Mittagspause habe ich dann Christian angerufen und ihm davon erzählt. Wir kamen auf die Idee, einen Podcast zu starten und die Gespräche, die wir miteinander führen, einfach aufzunehmen. Und genau das haben wir dann auch gemacht.
Der Kopfbaukasten war dabei der maßgebliche Gedanke. Jeder hat einen eigenen individuellen Kopfbaukasten. Jeder kann seinen eigenen Kopfbaukasten erweitern, ausbauen, verbessern. Der Kopfbaukasten war eine Brücke zu potenziellen Hörern und gleichzeitig ein Fahrplan für unsere Podcast-Folgen.
Es gefiel uns nicht, dass das Thema New Work oft nur aus der Richtung der „Wissenden“ in die Richtung der „Unwissenden“ schallt. Oft genug wird nur an der Oberfläche gekratzt. Eine unüberschaubare Menge an Buzzwords wird immer und immer wieder durch den Wolf gedreht. Unser Eindruck … so kann das nichts werden.
Erst wenn jeder einzelne Stück für Stück Eindrücke und neue Erkenntnisse in das eigene Handeln einbaut gibt es individuelle Entwicklung, jeder in seinem Tempo und mit seinen eigenen Schwerpunkten. Erst wenn aus der Informationsflut Werkzeuge werden, die auch wieder eingesetzt werden können, ist man als New Worker einen Schritt weiter. Der Kopfbaukasten symbolisiert diese Werkzeugsammlung.
Wir hangeln uns nun daran entlang. Wir achten darauf, dass wir in jeder Podcastfolge solche Werkzeuge andeuten, erklären und einordnen. Wir wollen nicht nur wiedergeben, was schon hundert mal geschrieben steht sondern immer einen verständlichen Bezug herstellen. Das gelingt uns am besten, indem wir auf unsere eigenen Erlebnisse schauen und diese noch einmal ganz bewusst verarbeiten. Denn genau das wollen wir jedem Hörer ans Herz legen.
Wenn ihr zu einem Meetup, zu einer Konferenz oder in einen Workshop geht, dann nehmt Euch einfach nur vor, am Ende eine Handvoll neuer Werkzeuge in den Kopfbaukasten zu packen oder aber bestehende ein bisschen zu verbessern. Es geht gar nicht darum, alles auf einmal zu können. Das ist illusorisch, wird aber gern in Form von Workshops und Literatur verkauft. Es geht nur darum, jedes Mal einen ganz kleinen Schritt in die ganz individuell richtige Richtung zu gehen und wirklich eigene Werkzeuge zu erstellen. Dann seid ihr definitiv auf einem guten Weg und habt auch nicht das Gefühl, dass euch dieses komplexe Thema abhängt.
Sagt uns gerne eure Meinung hierzu. Hilft Euch so ein Begriff? Ist unsere ursprüngliche Idee in der Umsetzung unserer bisherigen Folgen erkennbar? Was können wir besser machen?
Andreas